GAS66 Panne am Neujahrstag

#1 von Rüdi , 09.01.2017 11:23

Hallo an alle Interessierten,

am 01.01.2017 erwischte uns der Fehlerteufel auf der Rückfahrt aus Finowfurt zwischen Alt-Ruppin und Neu-Ruppin:



Knall, puff - peng und Motorstillstand. Die Auslaufenergie der Fuhre reichte gerade mal eben noch bis an den Straßenrand, wo ich dann einigermaßen gefahrlos zum Stehen kam und "einparken" konnte.
Nun denn, hatten wir ja lange nicht. Also Fehlersuche. Es musste irgendwas mit der Zündung sein, denn Sprit stand im Vergaser und so wie der Motor ausging und ein paar mal "nachzündete", suchte ich an den Komponenten der Zündanlage. Der Kommutator (im Fahrerhaus vorn links) war schnell ausgetauscht. Die Zündspule auch.. elektrisch kabelmäßig alles durchgemessen und so, wie es sein sollte..... einen Zündfunken hatte ich jedoch noch immer nicht...

Am Zündverteiler wurde ich dann stutzig, als ich den Deckel abnahm und den Verteilerfinger einfach so drehen konnte. Na gut, dachte ich. Dann ist wohl die Welle gebrochen oder der Antrieb an der Nockenwelle im Eimer. Also Zündverteiler raus... ALLES GUT. Kein Bruch der Welle... Oh jeee... wenn es der Zündverteiler-Antrieb ist, dann ist an dieser Stelle Game over und wir brauchen einen Abschlepper... Dann prüfte ich den Antrieb mittels Schraubendreher und siehe da: Auch der Antrieb fühlte sich ordnungsgemäß an. Also auch hier ALLES GUT. Aber WARUM hatte ich denn keinen Zündfunken? Ich steckte den Zündverteiler wieder rein und plötzlich dreht sich der Verteilerfinger NICHT mehr. Warum? Weil ich den Zündverteiler diesmal ordnungsgemäß reingesteckt habe.

Der Fehler bestand darin, dass sich die beiden Schrauben, die das Zündverteilergehäuse am Oktanversteller fixieren, gelöst hatten und der Zündverteiler nach oben gerutscht war und somit nicht mehr vom Antrieb angetrieben werden konnte.



Ich habe das Fehlerbild mal auf der Werkbank nachgestellt mit diesem Zündverteiler.





Also beide Schrauben wieder festgeschraubt und alles wieder rein und zusammengebaut und dann lief der V8 auf Anhieb wieder. Die ganze Aktion hat uns eine gute Stunde gekostet.

Eine kleine witzige Begebenheit am Rande: Ein älteres Ehepaar kam zufällig des Wegs und erkannte, das wir dort nicht zufällig angehalten hatten. Ich telefonierte gerade mit Freunden, um eine eventuelle Ersatzteilelieferung zu organisieren, weil ich den Zündverteiler noch nicht genauer untersucht hatte. Der ältere Herr fragte mich: "Wo haben sie denn angerufen? In Russland?" Obwohl mir zu dem Zeitpunkt nicht nach Scherzen zumute war, musste ich jedoch herzlich lachen über seinen Humor.

Als wir ein paar Minuten später die Reparatur vollzogen hatten und weiterfahren konnten, ging das ältere Ehepaar ein paar hundert Meter weiter noch immer auf dem Gehweg. Sie freuten sich mit uns, dass wir wieder "auf der Straße" waren und grüßten ganz herzlich.

FAZIT: Die Schrauben sind nicht speziell gesichert und sollten bei jeder technischen Wartung vor dem Einsatz in die Sichtprüfung einbezogen werden. Man(n) sieht sie zwar nicht, aber wenn der Zündverteiler wackelt, dann sind sie lose. Ich habe zu lange nicht darauf geachtet und durfte das am Straßenrand reparieren. Hätte nicht sein müssen ...

Beste Grüße
Rüdi


"Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber ich weiß, dass es anders werden muss, damit es besser werden kann!" Georg Christoph Lichtenberg

 
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RE: GAS66 Panne am Neujahrstag

#2 von Axel61 , 09.01.2017 19:40

Hallo Rüdi,

Tja, mal wieder (fast) wie immer bei unseren russischen Gefährten: "Große Panne", kleiner Fehler...
Schön, das du den Fehler finden konntest.
Meist ist man bei sowas ja immer im Stress, denkt meist an das Schlimnste und übersieht solch' Kleinigkeiten.


Viele Grüße,

Axel


Eh isch misch uffrech, isch mir's lieber egal...

 
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RE: GAS66 Panne am Neujahrstag

#3 von Naviprofi , 10.01.2017 07:34

Moin Rüdi, der Fehler ist übrigens nicht nur GAS typisc, sondern trifft auch auf unsere heiß geliebten UAZ zu.
Wegen des gleichen Fehlers hat man bei der Bereitschaftspolizei an meiner 1125 den ganzen Motor gewechselt, da man den Fehler nicht gefunden hat.


grüßend aus dem Münsterland Jens (Naviprofi)

 
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RE: GAS66 Panne am Neujahrstag

#4 von Kanne ( Gast ) , 06.10.2017 23:34

Moin Rüdi,
danke für den Bericht, mein Uaz lief von jetzt auf gleich total unrund dann wieder normal. Ich habe da so alles zerlegt und geprüft und nichts gefunden..
nachdem ich dann Deinen Pannenbericht gelesen habe,bin ich direkt mal zu meinem in die Garage und siehe da...tadaaa.
Ist aber auch gemein zu finden.

Danke

Kanne

RE: GAS66 Panne am Neujahrstag

#5 von lutz , 07.10.2017 10:31

Hallo gesagt
Da würde ich mal eine schnor scheibe mit unter machen da löst sich nix mehr

Gruß lutz

lutz  
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RE: GAS66 Panne am Neujahrstag

#6 von GAZelle , 09.01.2018 13:36

Hallihallo,
ein Tropfen Schraubensicherungslack sollte es doch auch tun oder gibt es da Bedenken? Fände das recht praktisch zwecks Sichtkontrolle, ob das Lacksiegel zerbröselt ist oder nicht.

Beste Grüße
Leo


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